Vor einigen Wochen ergab sich eher per Zufall die Gelegenheit und ich durfte eine exklusive Führung durch das Hotel Schwan genießen. Geschäftsführer Olaf Larsen-Schmidt lud mich ein, mir einige der neuen aber auch der alten Zimmer anzuschauen. Mit vielen Erläuterungen führte er mich durch das Hotel, das sich derzeit in einer Umbau- und Renovierungsphase befindet, aber dennoch geöffnet ist und Gäste beherbergt.
Seit 1628 besteht das ehrwürdige Haus in Oestrich, unweit vom Rhein und dem berühmten Oestricher Kran. Der Schwan selbst hat aber auch schon eigene Berühmtheit erlangt. Seit ich im Rheingau lebe weiß ich, dass der bekannte schottische Schauspieler Sean Connery, der auch schon James Bond gespielt hat, beim Dreh zum Film “Der Name der Rose” hier wohnte und weilte. Natürlich wollte ich auch sein Zimmer sehen!
Olaf Larsen-Schmidt erfüllte mir den Wunsch und zeigte mir das nostalgische Zimmer, das an ein Boudoir erinnert und trotz seiner üppigen Rottöne durchaus männlich wirkt. Ich durfte mich in Sean Connerys Stuhl am Spiegeltisch setzen und mir vorstellen, wie sich der berühmte Schauspieler hier den Bart gekrault hat.
Die anderen Zimmer sind aber nicht weniger beeindruckend. Durch die aufwendige Renovierung des Hotels gibt es bereits neue Anbauten und komplett neu renovierte Zimmer, modern eingerichtet, auf dem neuesten Stand der Technik mit allen Bequemlichkeiten, die sich ein Hotelgast heute wünscht.
Mein Herz gehört allerdings den alten Zimmern – mit den Möbeln aus den 50er- und 60er-Jahren, farbigen Wänden und historischem Ambiente. Auch diese werden peu á peu renoviert, sollen aber im Design ihren nostalgischen Charme behalten. Das zuständige Team will die alten Möbel möglichst erhalten und lässt sie von ortsansässigen Schreinern aufwändig restaurieren. Nur die Bäder werden in allen Zimmern in moderne kleine Wellnessoasen verwandelt, die keine Wünsche offen lassen.
Früher beherbergte der Schwan die Treidelschiffer und ihre Treidelpferde, die auf ihren Touren entlang des Rheins auf dem Treidelpfad hier pausierten. Es ist schon beeindruckend, wenn man sich vorstellt, dass diese Treidelschiffer vor fast 400 Jahren schon über die beeindruckende Holztreppe im Haupthaus stiegen. Zusammen mit dem Hotel Krone in Assmannshausen gehört der Schwan zu den ältesten Hotels im Rheingau. Ein Besuch, ob als Gast oder auch nur auf einen Kaffee oder eine Currywurst im Café im Rundbau, lohnt immer. Ich hoffe es gefällt euch genauso gut wie mir.
Fotos: Thomas Weinsheimer & von mir