Als Rheingauer mal Urlaub im Rheingau zu machen, das hat was. Ich habe ein wunderschönes Wochenende in Lorch verbracht und ich hab mich verliebt. Wie oft schon bin ich auf der B42 von Rüdesheim Richtung Koblenz an dem Ort vorbeigefahren und habe ihn kaum eines Blickes gewürdigt. Hätte ich nur mal hinter die Bahnschienen geschaut, die den Ort vom Rheinufer trennen.
Eine bunte Vielzahl an sehr unterschiedlichen Weingütern findet sich hier, sei es das Weingut Mohr mit seiner liebevollen orientalischen Inszenierung, die mit 1001 Geschmackserlebnissen verzaubert, das Weingut Weiler mit seinem historischen, 60 Meter tief in den Schiefer gehauenen Weinkeller in dem wunderbare Weine, von denen ich zuvor noch nichts wusste, in einer sensationellen Kellerwelt reifen oder
das Weingut Laquai, das neben hervorragenden Weißweinen und Rotweinen auch noch eine Destillationsanlage aus dem Jahr 1924 ihr eigen nennt und ein vererbbares Brennrecht seit ca. 1890 besitzt.
Und das sind nur einige…Weingut Ottes, Weingut Wurm, Weingut Altenkirch muss ich beim nächsten Besuch noch erkunden.
Auch dann werde ich sicher wieder im Hotel im Schulhaus nächtigen – einem Hotel, das schon alleine deshalb Spaß macht, weil das alte Schulflair dort noch zu spüren ist.
Ganzer und berechtigter Stolz der Ortes ist die Kirche St. Martin mit ihrem Lindenholzaltar bei dessen erstem Anblick einem der Atem stockt. Während des Rheingau Musik Festivals werden hier auch Orgelkonzerte gespielt – ein solches werde ich nächstes Jahr mit Sicherheit besuchen kommen.
Am besten lässt man sich von Gästebegleiter Edwin Schneider durch den Ort führen. Nicht nur weiß er viele Anekdoten und Geschichten zu erzählen und kennt jeden, der einem über den Weg läuft – er erzählt zudem noch auf solch besondere Weise, dass einem warm ums Herz wird und man sich einfach in alles was man hier sieht verlieben möchte.
Und wenn man zu später Stunde meint, immer noch nicht genug gesehen zu haben, dann kehrt man ein ins Troubadour – lauscht dem Gesang des Wirts, trinkt für kleines Geld zwischen den Einheimischen aller Alterklassen seinen Schoppen oder Schnaps und freut sich einfach daran, dass der liebe Gott Lorch und seine Menschen geschaffen hat.