Der Kreppl. Oder Kreppel. Oder Berliner, Pfannkuchen, Krapfen, Berliner Ballen – in jedem Fall das Fastnachtsgebäck mit langer Tradition. Auch die Bäckereien im Rheingau produzieren in der fünften Jahreszeit tausende dieser leckeren, kalorienreichen und wohltuenden Köstlichkeiten. Die Variantenvielfalt hat in den letzten Jahren enorm zugelegt.

In meiner Kindheit kann ich mich an gefüllte und ungefüllte Kreppl erinnern. Heute gibt’s bei den Marmeladenfüllungen die Wahl zwischen Himbeer, Johannisbeer, Pfirsich, Kirsch und mehr. Hinzu kommen Pudding- und Schokofüllungen. Und dann natürlich noch welche mit Alkohol. Ui. Nicht zu vergessen: das Topping. Der Klassiker mit Puderzucker ist mir immer noch am liebsten. Aber auch Schoko- und Zuckerglasur hab ich schon probiert. Bei bunten Zuckerperlchen oder farbigen Glasuren wird’s mir persönlich dann ein bisschen zu bunt.

Von der Bäckerei Laquai in Lorch hab ich mich mal ein bisschen aufklären lassen: Es müssen verschiedene Dinge zusammenkommen, um einen wirklich schmackhaften Berliner herzustellen, der nicht im Magen liegt. Zum einen ist das lange Kneten des Teiges eine unerlässliche Voraussetzung für das Gelingen des perfekten Berliners. Mit Schnelligkeit kommt man hier nicht ans Ziel, denn auch die zweite Voraussetzung benötigt Zeit: In aller Ruhe muss der Teig nach dem Kneten aufgehen.

“Die richtige Knet- und Ruhezeit sowie auch die Temperatur des Butterhefeteigs machen den Unterschied aus. Darüber hinaus müssen viele Eier in der Teig. Denn das Eiweiß verschließt den Berliner beim Ausbacken sofort, wenn er mit dem heißen Fett in Kontakt kommt. So nimmt er kaum Fett auf”, sagt Frank Laquai. Am fertigen Produkt erkennt man dann den guten Berliner auf den ersten Blick am so genannten ‘Kragen’. Das ist der weiße Ring, der genau in der Mitte des Berliners verläuft. Je breiter der Kragen, umso bekömmlicher der Berliner. Warum? Wenn der Teig richtig locker ist, taucht er nicht so tief ins heiße Öl ein, nimmt somit weniger Fett auf und der Kragen ist breiter.

Und noch was zur Historie: Ein Berliner Zuckerbäcker kreierte 1756 als Dank an Friedrich den Großen das köstliche Siedegebäck, dessen Aussehen ganz bewusst an eine Kanonenkugel erinnert. Denn der Zuckerbäcker durfte trotz Wehruntauglichkeit wenigstens in der Feldküche des großen Feldherren dienen.

Dann verratet mir doch mal eure Lieblingssorten?

2 Comments

  1. Servus!

    Am besten sind die Kreppl mit Himbeer/Erdbeer-Füllung.
    Die verschiedenen hervorragenden Bäcker im Rheingau nehmen sich qualitativ fast nichts.
    Diese vielen verschiedenen Sorten die der Markt mittlerweile hergibt, sind zwar ganz nett, aber völlig überflüssig. Zumal Preise pro Stück von bis zu 1,80€ völlig überzogen sind.

  2. Meine lieblings Berliner sind immer noch die klassischen mit Marmelade und Puderzucker von Bäckerei Stalter in Mittelheim und die selbstgemachten von meiner Mama.

Ich freu mich über dein Feedback!

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.