Inzwischen gibt es (wie in vielen angesagten Regionen Deutschlands) eine stolze Zahl an Rheingau-Krimis. Gelesen habe ich sie noch nicht alle, in viele reingelesen, manche für gut befunden, manche für so naja. An dieser Stelle möchte ich alle Rheingau-Krimis zusammentragen – und da kannst du mir gerne bei helfen. Solltest du von einem Krimi wissen oder ihn kennen und dieser hier in meiner Liste fehlen, dann lass es mich wissen.

Mix aus Gegenwart und Geschichte

Von einem waschechten Rheingauer im Rheingau geschrieben und nicht nur im Rheingau spielend sondern auch noch mit zahlreichen historischen und natürlich auch fiktiven Hintergründen aus dem Rheingau versehen. Das sind die Krimis von Andreas Arz. In Kürze erscheint sein zweiter Roman (25. Januar!). Alles dreht sich um den Schatz im Flaschenhals und eine unheimliche Vereinigung. Der Lorcher schreibt und beschreibt mit Emotionen und viel Wissen über seine Heimat.

Detailreich und sympathisch

Meiner Meinung nach ist Tödlicher Bienenstich von Auerbach & Auerbach der am besten recherchierte Roman unter den im Rheingau spielenden Krimis. Die Geschichte spielt im Wispertal, ist schön und spannend erzählt und die ortskundigen Leser erkennen viele der beschriebenen Stellen und Menschen. Es geht um einen Mord in einem beschaulichen Dörfchen, das stark an Espenschied erinnert. Die Figuren sind allesamt so sympathisch beschrieben, dass man keinem den Mord zutrauen möchte – und das Ende ist dann auch sehr überraschend. Absolut empfehlenswert!

Schön erzählt

Stephan Reinbachers Krimi Rheingau-Höllen: spannend, ehrlich, gut erzählt und mit viel Lokalkolorit. Von Kiedrich bis Assmannshausen nehmen die Protagonisten den Leser mit. Das Erbacher Männerballett ebenso wie die Erbacher Hexen kommen darin vor, viele Häuser und Straßen, die man als Rheingauer kennt, sind beschrieben. Aufgeklärt wird der Mord an einem Geisenheimer Professor.

Heimliche Favoriten – aber leider vergriffen

Zwei richtige Schätze sind die beiden Romane von Richard Hagen (Pseudonym), einem im Rheingau geborenen Autoren, den es nach Berlin verschlagen hat. Ihr unschuldiges Herz dreht sich um die Nazi-Verbrechen auf dem Eichberg, bei Bluthatz dreht sich die Handlung um Korruption und böse Menschen, alles frei erfunden natürlich. Sprachlich und inhaltlich sind diese beiden Romane meine Favoriten unter allen Rheingau-Krimis. Ich find’s schade, dass die Serie nicht fortgesetzt wurde. Hier wäre ich auf weitere Stories sehr gespannt gewesen. Echter Lesespaß. Ich hab mir die beiden Bücher übrigens vor einigen Jahren schon in einem Antiquariat besorgt.

Krimis aus Wiesbaden

Die in der Wiesbadener Umgebung lebende Schriftstellerin Susanne Kronenberg hat eine Wiesbadener Privatdetektivin geschaffen: Nina Tann. Diese ermittelte bereits in neuen Fällen (und Büchern), von denen einige auch direkt im Rheingau spielen, wie zum Beispiel ihr letzter: Mord im Kloster. Wie zu vermuten spielt die Handlung im Kloster Eberbach. Pfiffig finde ich die Idee: es geht um einen Fall, der zu Zeiten des Drehs von “Im Namen der Rose” stattfand: eine junge Frau verschwand damals und kehrte ohne jegliches Sprachvermögen zurück. Eine komplette Liste aller Nina Tann-Bücher findet ihr hier.

Gute Basis-Krimis aus der Region

Wer Krimis mag, kommt im Rheingau an Roland Stark nicht vorbei und darf sich auf Stories ohne viel Schnickschnack freuen. Tod bei Kilometer 512 von Roland Stark war mein erster Rheingau-Krimi überhaupt. Es geht um einen Kommissar und Nebenerwerbswinzer, der den Mord an einem Eltviller Hotelbesitzer aufklären muss. Krimi ok, Lokalkolorit großartig. Weitere Rheingau-Krimis des Autors:
> Tod in zwei Tonarten (während des Rheingau Musik Festivals wird eine Leiche auf Schloss Vollrads gefunden)
> Tod am Höllenberg (Leichenfund in Assmannshausen)
> Der wilde Duft des Todes (Mord am Mann einer Sterneköchin)
> Tod im Klostergarten (Leiche im Wald hinter Kloster Eberbach)
> Frau Holle ist tot (Anonymer Anrufer kündet Todesfälle an)

Und dann wären da noch …

Bei Krisenfall von Lothar Schöne hat mich der Titel sehr angesprochen und tatsächlich geht es um eine Leiche in einem Senfbottich. Das ganze spielt in Walluf und hat einen hohen regionalen Bezug. Weitere Titel von Lothar Schöne, die im Rheingau spielen, sind:
> Tod im Rheingau (Leiche im Weinberg, wo sonst?)
> Ein Grab im Rheingau (die Leiche wird auf einem Rheingauer Friedhof gefunden, danach spielt die Handlung mehr in Mainz)
> Die unsichtbare Bruderschaft (Mord und Mystisches um die Freimaurerloge mit Schauplätzen auch in Mainz und Wiesbaden)

Und noch ein paar weitere

Ein Riesling zum Abschied von Paul Grote behandelt den Mord an einer Geisenheimer Weinbaustudentin. Die restlichen Bücher dieser Weinkrimi-Reihe spielen in anderen Wein-Regionen.

Toffee von John Steinheimer spielt in einem idyllischen Weingut im Rheingau, dort wird ein Winzerehepaar grausam ermordet. Ein englisches Toffee wird am Tatort gefunden. Könnte dieses vom Täter stammen? 

Auch im Roman Die Liebe stirbt im Weinberg von Ute Dombrowski geht’s um eine Leiche im Weinberg, allerdings ist der stilistisch so gar nicht mein Fall. Muss jeder selbst testen.

Der Schatz der Nibelungen von Stephanie Zibell: Frau Doktor Steinbruchs erster Fall. Ein Krimi zwischen Rheingau und Mittelrheintal. – Die Idee der Handlung finde ich cool: Der Schatz der Nibelungen ist gar nicht verschwunden! Er wurde nur gut versteckt! Leichtes Lesevergnügen mit viel Historischem und Wissenswertem aus der Region.

So, und was ist nun dein Lieblings-Krimi?

4 Comments

  1. Hast Du die Krimis von Leila Emami schon gelesen? Ich selbst kenne noch keinen davon, aber abgesehen davon, dass die Autorin im Rheingau lebt, scheint auch der ein oder andere Krimi aus ihrer Feder im Rheingau oder zumindest dem Rheintal angesiedelt zu sein.
    https://www.leila-e.de/?cat=14

  2. Hallo Lissi – ja, habe sowohl Krimis von Susanne Kronenberger (Wiesbaden) als auch Leila (Mittelrhein) gelesen. Von Susanne Kronenberger gibt’s den “Rheingrund”, der schwerpunktmäßig im Rheingau spielt (den muss ich noch lesen). Leila ist für mich schwerpunktmäßig am Mittelrhein angesiedelt, aber da ich sehr mag und schätze plane ich da mal einen separeten Beitrag.

  3. Ich lerne Deutsch. Ich habe gefundet, dass das Lesen Krimis soll ein guter Weg sein um Deutsch zu lernen. Mein erster Deutsch Krimi war zufällig Tod bei Kilometer 512 und Rheingau mit rustikal Wein hat mich fasziniert. Jetzt lese ich Tödlicher Bienenstich nach deinem Vorschlag. Danke für das.

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