Gar nicht so einfach zur Zeit als Blogger. Wochenendtipps, Hinweise auf Restaurants, die kuscheligsten Gutsschänken, neue Locations sind aktuell nicht gefragt. Erst dachte ich, mich zurückzuziehen. Aber ich will ja auch nicht in Vergessenheit geraten oder so tun als wär nix. Drum heute die Top Ten Überlebenstipps für die Corona-Krise im Rheingau. Absolut ernst gemeint, mit einem Schmunzler hier und da.

Top 1: Positiv bleiben

Jammern hilft nicht, wir müssen da durch. Ich finde ein bisschen Trost darin, dass wir alle gemeinsam in dieser Situation stecken. Hätte ich jetzt ne Grippe oder einen gebrochenen Fuß, wär ich allein zuhause, während alle anderen draußen den Frühling genießen und am Weinstand sitzen. Das würde mich viel mehr mürbe machen.

Top 2: Hamstern darf man

Es ist in Ordnung Hamstereinkäufe zu machen und keiner hat das Recht, andere deshalb zu beschimpfen. Wundern ja, aber nicht schimpfen. Die einen haben eben mehr Angst als die anderen vor dem was noch kommen mag. Andere haben ein grundlegend positives Naturell und behalten ihre Zuversicht. Aber keinem kann man vorschreiben, was er oder sie zu fühlen hat. Und wenn ich mich nach Hamstern fühle, dann ist das eben so – schön ist, wenn die Angst dann irgendwann nachlässt und man merkt, dass man zu viel eingekauft hat, was davon abzugeben. Nämlich jenen, die sich aktuell ständig über die leeren Klopapier- und Nudelregale im Supermarkt aufregen.

Top 3: Essen auf Rädern

Was früher ein Privileg der Senioren war ist jetzt Corona-Trend: Essen auf Rädern – liefern lassen oder schnell selbst abholen. Und zwar bei den ortsansässigen Gastronomen und Winzern. Das gilt für Pizza, Thai, Sushi, Döner, Burger, Rheingauer Spezialitäten ebenso wie für Wein. Ich hatte am Montag noch überlegt einen Blogbeitrag zu machen “wer liefert was” – aber in ganz kurzer Zeit sind fast alle auf den Zug aufgesprungen. Grandios. Ich wette, auch deine Lieblingsrestaurants sind bereit, dir dein Essen mit nach Hause zu geben. Cafés übrigens auch – also vergesst den Kuchen nicht!

Top 4: Raus in die Natur

Es wird Frühling! Dank Seppl verbringe ich mehrere Stunden am Tag im Freien, morgens früh am Rhein, mittags und abends in den Weinbergen oder irgendwo im Hinterland. Ab und zu treffen wir Jogger oder andere Hunde. Ganz oft sind wir allein und genießen unsere Zweisamkeit. Die Temperaturen sind gerade so traumhaft schön. Wir würden beide grad am liebsten den ganzen Tag da draußen verbringen. Wärme und Licht tun der Seele so gut.

Top 5: Weinbestände checken und auffüllen

Gerade beim Wein ist Hamstern total erlaubt. Ich finde, das ist derzeit der ideale Zeitpunkt zu checken, was noch so im Keller oder in der Garage lagert, was dringend aufgebraucht und noch dringender nachgekauft werden soll. Blöderweise hab ich es nicht so mit dem Alleintrinken. Denke gerade über einen weinseligen Skype-Chat nach.

Top 6: Gute Laune nicht verlieren

Bloß nicht die gute Laune verlieren. Über Whatsapp und Facebook werden einem ja ausreichend lustige Filmchen vorgestellt, wobei die mich langsam auch ein bisschen anöden. Insbesondere wenn man sie fünfmal bekommt. Dann lieber mit Kollegen, Freunden und Familie telefonieren, schöne Filme gucken und einfach mal oder viel öfter als sonst aus dem Fenster gucken und sich über kleinste Kleinigkeiten freuen – wie zum Beispiel, das Wetter, den Frühling und dass der Rheingau so schön ist.

Top 7: Ratschläge für sich behalten

Aktuell wird viel zu viel gemeckert. Viele meinen, sich über andere aufregen zu müssen – ob die nun hamstern, oder irgendwo Schlange stehen, zu dicht an einem vorbeilaufen oder sich nicht an bestimmte Regeln halten. Na klar, die wird’s immer geben – die Idioten, Ignoranten, Hirnbefreiten und wie sie alle beschimpft werden. Aber: DU hast denen gegenüber keinen Erziehungsauftrag. Lass das andere machen. Und glaub an die große Gerechtigkeit – irgendwann kriegt jeder sein Fett weg.

Top 8: Pläne schmieden

Glücklicherweise bin ich in eine Familie mit vielen Postivdenkern geboren. Über Ostern war geplant mit Eltern, Schwestern, Partnern und Nichten für eine Woche nach Mallorca zu reisen und da eine wunderschöne Woche in einer Finca mit Pool zu verbringen. Klappt leider nicht. Und Geld gibts auch nicht zurück. Also schmieden wir Pläne für den nächsten Familienurlaub – vielleicht schon im Herbst, vielleicht erst im nächsten Jahr. Aber das Träumen und die Vorfreude kann uns keiner nehmen.

Top 9: Bücher lesen

Netflixen, Podcasten, Nachrichten, Fernsehen – alles gut und schön und wichtig. Aber mal wieder ein Buch in Ruhe durchstöbern ist ne tolle Sache. Lenkt ab und hat was Beruhigendes. Im Blog findet er einige Buchtipps von mir. Und wenn ihr Bücher bestellen wollt oder Tipps für bestimmte Themen haben wollt: kontaktiert eure ortsansässigen Buchhändler. Die freuen sich. Die haben ein umfangreiches Know how. Und liefern tun sie auch.

Top 10: Alles wird gut

Alles wird gut. Daran glaube ich. Vielleicht verändert sich die Welt ein bisschen, vielleicht ist Corona auch schnell wieder vergessen. Weiß keiner. Aber es tut gut, an Gutes zu glauben. Und dass wir bald schon wieder, umringt von Freunden und Fremden, an einem sonnigen Plätzchen mit einem leckeren Schoppen in der Hand sitzen werden – davon bin ich zu 100% überzeugt.

13 Comments

  1. …sehr schön geschrieben!!
    Und wenn sich alles irgendwann beruhigt hat, dann lernen wir uns hoffentlich endlich persönlich kennen…😉

  2. Liebe Tanja, wie immer, einfach genial! Ich bin sofort dabei, wenn Du eine Online Weinprobe machen willst , oder irgendwas Launiges. Hab gerade schon überlegt, dass wir am Rhein unten in 10 Meter Abständen Decken verteilen und Wein in Flaschen mit Plastikbechern verkaufen sollten. Aber das Wetter soll wohl wieder schlechter werden…

  3. Das ist so schön geschrieben.
    Sehr positiv, genau so sollen wir denken, dann schaffen wir das.
    Vielen Dank

  4. Super geschrieben liebe Rheingauprinzessin!!! GEDULD & OPTIMISMUS brauchen wir Alle. Wo wir alle immer so viel tu tun hatten, haben wir jetzt viel Zeit zum Nachdenken, Ideen entwickeln, Lesen, Kochen, Freunde anrufen, Briefe schreiben und sogar zum Faulenzen! 😅 In diesem Sinne pass auf dich auf und bis bald ❤️

  5. Liebe Rheingauprinzessin,
    Danke für diesen schönen Beitrag zu der aktuellen Situation. Ich liebe es, dass du in jeder Situation das Positive siehst und vor allem, dass du dies mit uns teilst.
    Kommt alle gut durch diese Zeit und bleibt gesund!
    Elli

  6. Liebste Tanja,

    in der Tat, ich habe mehrfach geschmunzelt! Sehr schön geschrieben und kann mich all meinen “Vorrednern” 😉 …ähm, -schreibern nur anschließen.
    Ich denke auch dass alles bald vorbei ist, die aktuelle Situation eh nicht ändern kann und man die neu gewonnene Zeit einfach positiv nutzt und dinge tut, zu denen man lange nicht gekommen ist. Das und anderes passt jetzt perfekt in die Freizeitgestaltung. Ich bin auch sehr zuversichtlich und keinesfalls panisch. 🙂 – Bleibt alle gesund und munter, wir schmieden Pläne, für danach! – In diese, auf bald ei einem Glas Riesling am Rhein 🙂

Ich freu mich über dein Feedback!

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.