Klar ist das Kloster ein Klassiker und gehört zu den Highlights des Rheingaus. Auch ich bin unheimlich gerne hier. Vor allem im Winter wenn’s grau und matschig ist. Oder an Regentagen im Sommer. Dann ist dort nämlich meist nicht so viel los. Ich liebe das Gefühl, alleine über die Anlage zu laufen, am liebsten mit meinen Hunden, und die ein oder andere Ecke ein bisschen genauer zu entdecken. Ganz dem Wahlspruch der Zisterzienser folgend: Porta patet – cor magis. Die Tür steht offen, mehr noch das Herz.
Der Klosterrundweg
Ob mit oder ohne Hund, mit Kids oder ohne, alleine oder in einer Gruppe, der Klosterrundweg ist eine schöne, abwechslungsreiche Strecke. In der heutigen Form gibt es diesen recht gut ausgeschilderten und mit aufschlussreichen Infotafeln versehenen Weg seit 2015. Dieser, wie auch andere Klosterwege, basiert auf historischen Wegeführungen und Landschaftslinien und folgt dabei der überlieferten Grenze des historischen Klosterbezirks. Was schön ist: immer wieder blickt man auf das Kloster hinab und bekommt die Anlage von verschiedenen Seiten zu sehen. Der Einstieg des ungefähr drei Kilometer langen Rundwegs erfolgt am besten von den Parkplätzen des Klosters aus, der Weg ist beschildert. Die Laufzeit beträgt eine knappe Stunde. Ideal für einen Gassigang mit Casper und Seppl.
Der Klosterladen
Wenn meine Schuhe nach dem Erlaufen des Klosterrundwegs durch den Wald nicht zu matschig sind, geh ich im Anschluss an den Spaziergang gerne in den Klosterladen bzw. die Vinothek. Wer mag, kann hier den Wein des Klosters verkosten und sich die guten Tropfen mit nach Hause nehmen. Ich selbst liebe es, durch die Regale zu stöbern, stets auf der Suche nach einer neuen Entdeckung – sei es bei den Leckereien oder bei den Büchern. Meist sind es die alten Bücher und Karten, die mein Herz erobern. Und das Klosterbier ist auch mal eine schöne Abwechslung zum Trinken und Verschenken.
Die Klosterschänke
Die Klosterschänke befindet sich derzeit im Wandel und wird voraussichtlich im nächsten Jahr (2020) unter neuer Führung wieder eröffnet. Das Konzept verspricht ein spannendes zu werden. Neuer Pächter ist das Consortium, das sich schon um den Baiken und den Anleger 511 in Eltville und das Schwarze Häuschen im Steinberg kümmert. Angeblich sollen auch das Pfortenhaus und die Orangerie bewirtschaftet werden. Für die Renovierungsphase sind Pop up-Restaurants auf dem Gelände geplant. Ich bin jedenfalls sehr gespannt.
Der Klostergarten
Was früher der Obst- und Gemüsegarten der Mönche war, ist heute ein wunderschöner Ort zum Wandeln, Sitzen, Träumen und Gäste mitnehmen. Ich mag den Klostergarten sehr und versuche mir vorzustellen, wie es wohl war als hier früher Heilkräuter wuchsen und die Mönchen sich mit Möhren, Kartoffeln und anderem selbst versorgten. Heute kann man hier öfter mal tolle Kunstwerke bewundern, die zu verschiedenen Anlässen ausgestellt werden. So wie beispielsweise 2015 die tiermenschlichen Skulpturen von Sophie Ryder, die mich damals sehr begeistert haben.
Im Kloster
Unerlässlich ist natürlich ein Besuch der Innenräume des Klosters. Räume gibt es da sehr viele und ebenso viele großartige Veranstaltungen. Wunderschön sind die Konzerte, eine Filmvorführung oder eine Illumination in der Basilika des Klosters, zum Beispiel anlässlich des Rheingau-Musik-Festivals. Eine Schlenderweinprobe durchs Kloster mit Besuch des Weinkellers ist aber auch sehr beeindruckend. Schön finde ich auch solche Veranstaltungen wie den Neujahrsempfang der Stadt Eltville oder die Fine Arts Ausstellung – wenn die Räume genutzt werden, man der Veranstaltung beiwohnt und die alten Gemäuer auf sich einwirken lässt. Das Angebot des Klosters ist riesig – selbst eine Show von Deutschland sucht den Superstar hat hier schon stattgefunden. Einen Überblick über die zahlreichen Veranstaltungen findet ihr auf der sehr informativen Website des Klosters.
Ich liebe die Kerzenführungen im Winter, wenn es draußen neblig ist und die Schatten im Kreuzgang tanzen