Gleich zwei Rheingauer waren an dem Filmchen, das ARTE am Sonntag, dem 29. Januar um 13 Uhr ausstrahlt, beteiligt. Den einen kennt man eher als berühmten Countertenor – Andreas Scholl. Der hat im Auftrag von ARTE einen Film über seine gute Freundin Eva Fricke gemacht. Die ist Winzerin.
Das besondere an Eva Fricke: sie ist aus Norddeutschland, kam in den Rheingau um Weinbau zu studieren und hat sich hier aus eigener Kraft, ohne jegliche Familientradition, ein eigenes Weingut aufgebaut. Ihre Weine sind weit über die Grenzen des Rheingaus, aber auch Deutschlands und Europas, hinaus bekannt. Gerade erst feierte sie den Aufstieg zur dritten Traube des Gault & Millau und freut sich über ausgezeichnete Bewertungen bei Robert Parker, Falstaff sowie beim Feinschmecker. Eine ganz besondere Auszeichnung erhielt Eva Fricke von Stuart Pigott – er verlieh ihr den Titel „Riesling Heroine 2016“.
Der Film von Andreas Scholl erzählt Eva Frickes Werdegang, die Besonderheiten ihres Weins und gibt schöne Einblicke in den Rheingau. Wer die Weine von Eva Fricke kennenlernen möchte: ihre Vinothek ist in Eltville, wo man ihre Weine verkosten kann. Das allerdings nur nach Voranmeldung, da das Weingut nicht immer besetzt ist. Mehr dazu hier.
Andreas Scholl wurde im Rahmen der Serie „Square Artiste“ von ARTE aufgefordert, einen kurzen Dokumentarfilm über jemanden zu produzieren, der mit dem eigenen Metier nichts zu tun hat. Das fand Andreas Scholl sehr spannend – instinktiv hätte er wohl einen Musiker ausgesucht, aber es war natürlich viel interessanter ein neues Metier zu dokumentieren und somit etwas darüber zu lernen. So zeigt die Kurz-Doku, dass sowohl seine Musik als auch Evas Weinproduktion künstlerische Tätigkeiten sind, die viel Muße, Talent und Kreativität verlangen.
Dass Andreas Scholl noch viel mehr kann als wunderschön singen, beweist er mit diesem und zahlreichen anderen filmerischen Werken. Das Filmchen für ARTE war im Nachhinein weitaus mehr Arbeit als er erwartet hatte. Nach vier Drehtagen im Rheingau und zwei Drehtagen in London war er noch zehn Tage lang für den Schnitt in Strasbourg. In Zusammenarbeit mit einem erfahrenen Cutter wurde aus dem gesamten Material eine Geschichte gebastelt. Und die können wir uns jetzt am Sonntag um 13h auf ARTE anschauen.
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